Mittwoch, 16. August 2017

Konfetti - Ziegenmilchseife

Ab und an überkommt es mich und ich "muss" mal wieder Seife sieden. Das macht mir so viel Spaß und das Ergebnis ist immer wunderbar. Es ist auch immer wieder spannend, wenn man eine Seife nach der Wartezeit von ca. 6 Wochen anwäscht. Ist sie tatsächlich so cremig und mild geworden wie erhofft und schäumt sie auch gut? Wenn ich dann auch immer wieder Seife verschenke und der/die Beschenkte freut sich und ist ebenso von der Seife begeistert, wie wir, dann freue ich mich besonders. Dann merkt man, dass die Arbeit nicht umsonst war.

Vor einiger Zeit hatte ich in einem hübschen Seifenladen in der Regensburger Altstadt eine Originale Aleppo*-Seife gekauft, die aber recht viel Lorbeerölanteil enthält. Es gibt sie in verschiedenen Versionen, was ich bis dato aber nicht wusste. Diese Olivenölseife mit Lorbeeröl wird schon seit Jahrtausenden hergestellt und enthält nur natürliche Zutaten. Der "Nachteil" an dieser Seife könnte allerdings der Duft des Lorbeeröls sein, denn es ist recht intensiv und würzig. Ich hatte eine Seife mit hohem Lorbeerölanteil erwischt. Meinem Mann war diese Alepposeife vom Duft her zu aufdringlich und ich dachte mir, da mache ich jetzt etwas Neues daraus.

Bei meiner letzten Seifenherstellung habe ich in den Seifenleim einige Würfel Aleppo - Seife untergerührt. Das Ergebnis möchte ich euch nun vorstellen. Durch die Würfelchen ist der Duft nicht mehr so intensiv, die Seife ist durch die Ziegenmilch wunderbar cremig und hübsch sieht sie auch noch aus.


wenn man genau hinschaut sieht man hier die farbigen Konfetti-Seifenstückchen 


oben links sieht man eine Konfetti-Seife 


Für die Ziegenmilch - Seife mit Aleppo - Seifenstückchen (das 25er Rezept**) benötigt man:
  • 125 g Bio - Olivenöl, nativ
  • 125 g Rapskernsöl, nativ
  • 125 g Kokosfett
  • 125 g Pflanzenfett (Palmfett)

  • 70 g NaOH (Natriumhydroxid) aus der Apotheke
  • 175 g gefrorene Bio - Ziegenmilch in kleinen Würfeln
  •  
  • gewürfelte Alepposeife* für das "Konfetti"


** das Grundrezept und die genaue Anleitung stammen aus dem Buch "Seife sieden für Einsteiger" von Sandra Cramm, ISBN: 9-783732-285556

Achtung: das Arbeiten mit dem Natriumhydroxid bzw. der Natronlauge ist nicht ganz ungefährlich. Die Natronlauge kann bei unsachgemäßem Gebrauch schwere Verätzungen auf der Haut hervorrufen. Von daher muss man unbedingt Handschuhe und auch eine Schutzbrille tragen. Sollte Natronlauge das Auge treffen, dann verliert man u.U. das Augenlicht. Von daher bitte eine gut sitzende Schutzbrille tragen und auch nicht die Nase über das Laugengefäß halten. Deswegen muss man einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, die in dem Buch genau beschrieben sind. 

Die benötigten Gegenstände zur Seifenherstellung findet ihr >hier< Vor allem darf man seine Nase nicht über die heiße Lauge halten, da die Dämpfe ätzend sind und die Nase bzw. Lunge schädigen können. Sämtliche Hilfsmittel dürfen nach der Seifenherstellung nicht mehr für Lebensmittel verwendet werden.

Alle Zutaten müssen Gramm genau abgewogen werden. Ganz wichtig, nichts abmessen sondern wiegen! Die Fette werden geschmolzen, die Öle dazu gegeben, die Mischung lässt man handwarm abkühlen. In der Zwischenzeit wird die Natronlauge vorbereitet. Die Schutzbrille nicht vergessen! Die gefrorenen Ziegenmilch-Würfel in einen großen Messbecher geben, die benötigten Perlen/Pellets werden langsam und etappenweise auf die gefrorenen Würfel gegeben und ganz vorsichtig darin rührend aufgelöst. Dabei kann die Lauge sehr heiß werden und kann auch spritzen. Vorsicht! Die Nase nicht darüber halten. Wenn die Lauge auch handwarm ist, dann wird sie unter Rühren vorsichtig in die Fett-Öl-Mischung gegossen. Beide Mischungen sollen höchstens ca. 40°C warm sein. Mit dem Pürierstab wird alles gemixt, zwischendurch gerührt, wieder gemixt, bis alles die Konsistenz von dicklichem Pudding hat. 

Wenn man jetzt "Ziege mit Aleppo" möchte, dann rührt man in den Seifenleim einige Aleppo-Seifenwürfel. Dafür wird der Aleppo-Seifenwürfel in kleine Würfel geschnitten. So erhält man dann eine "Konfettiseife", die nicht ganz so intensiv duftet wie eine reine Alepposeife.

Die Masse in die Silikonförmchen füllen, mit Klarsichtfolie abdecken. Die Form beiseite stellen. Nach 24 Std. ist die Seife fest, sie kann aus der Form genommen werden. Sollte sie noch sehr weich sein, noch einen Tag länger warten. Auf der Unterseite kann man die Seife noch stempeln, ich habe dafür einen ausrangierten Keksstempel verwendet. Oder man kann seine Initialen mit einem Messer hineinritzen. Falls man möchte. Und nun muss man Geduld haben, die Seife benötigt noch ca. 6 - 8 Wochen bis sie gebrauchsfertig ist. Je länger sie reift um so besser soll sie werden. . . 

*Alepposeife ist eine reine Naturseife, die aus Olivenöl und Lorbeeröl gesiedet wird. Das Original wird seit tausenden von Jahren schon gesiedet, der Anfang war in Aleppo und Damaskus in Syrien. Sie duftet recht intensiv nach Lorbeer, von daher ist es nicht jedermanns Sache.


links ist die Konfetti-Seife. Die bunten Seifenstückchen sind deutlich zu erkennen.






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