Samstag, 2. November 2024

meine Schwäbischen Dinkelseelen und ein Besuch im Ländle

Letztens waren wir seit langer Zeit mal wieder im Ländle in unserer ehemaligen Heimat (auf Zeit) zu Besuch. Die Alb ist im Herbst besonders schön, die Wälder waren auch schön golden und es wurde einem ganz warm ums Herz.

Natürlich haben wir auch einen "LKW ohne abS" gegessen, das gehört auf jeden Fall dazu. Für alle Nicht-Schwaben, ein LKW ist ein Leberkäsweckle (ein Brötchen mit einer dicken Scheibe Leberkäse), das wir ohne "a bisserl Senf" gegessen haben. Der leckere LKW schmeckte bei der alten Traditionsmetzgerei in Albstadt-Ebingen immer noch so gut wie früher. Herrlich. 

Aber nicht nur einen LKW haben wir gegessen, sondern eine Seele musste es auch noch sein. Jeder in Schwaben kennt und liebt Seelen. Dieses leckere Gebäck gibt es bei jedem Bäcker. Das sind leckere, längliche Brotstangen, die innen saftig und fluffig, außen knusprig und mit Salz und/oder Kümmel bestreut sind. Man kann sie dort in jeder guten Bäckerei kaufen. 

Da man sie nirgends außerhalb Schwabens findet (soweit ich weiß) muss man sie selber backen. Das folgende Rezept backe ich schon seit Jahren und uns schmecken sie wunderbar. Aber probiert selbst:



meine schwäbischen Dinkel - Seelen  10 Seelen

  • 1000 g Dinkelmehl 630er
  • 30 g frische Hefe
  • 1 Prise Zucker
  • 20 g Salz
  • 600 ml lauwarmes Wasser

  • Kümmel und/oder grobes Salz zum Bestreuen

Die Hefe mit der Prise Zucker in etwas lauwarmen Wasser auflösen. Das Mehl mit dem Salz mischen und die Hefe-Wasser-Mischung dazugeben. Mit dem Knethaken der Küchenmaschine und weiterem Wasser zu einem weichen und gerade nicht mehr klebenden Teig gut verkneten. Das kann durchaus 10 Minuten dauern. Die Schüssel abdecken und 60 Minuten an einem warmen Platz gehen lassen. 

Während dieser Ruhezeit muss der Teig zwei Mal gefaltet werden. Dafür mit nassen Händen in den Topf greifen und kurz den Teig hoch nehmen, ihn drehen und gefaltet zurück in die Schüssel legen. Den Vorgang wiederholen. Die ganze Prozedur nach 20 und nach 40 Minuten wiederholen. Nach dem letzten Falten nochmals ordentlich gehen lassen.

Den Backofen auf 240°C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Dann geht es ans Formen der Seelen. 

Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche legen und vorsichtig flach in Form ziehen, Teiggröße ca. 15 x 30 cm. Mit einem Teigschaber oder scharfen Messer ca. 4cm breite Streifen abschneiden, mit feuchten Händen auf ca. 20 - 30cm Länge ziehen und mit der Schnittfläche nach oben mit Abstand auf das mit Backpapier belegte Backblech legen. Nochmals gehen lassen bis sich die Seelen sichtbar vergrößern. 

Die Seelen mit Wasser besprühen oder bestreichen und nach Wunsch mit grobem Salz und/oder Kümmel bestreuen. 

Eine Schale mit kochendem Wasser in den vorgeheizten Ofen stellen und das Blech sofort mittig einschieben. Die Seelen 10 Minuten auf 240°C backen, dann die Hitze herunter schalten auf 180°C und weitere ca. 10 Minuten backen bis sie schön golden sind. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.





10 Seelen passen gerade so auf ein Backblech.



Dieser LKW aus Albstadt - Ebingen war mega lecker.



Albstadt - Ebingen im Herbst.



Eine Gasse in Ebingens Altstadt.



Im Bärenthal im Landkreis Tutlingen.



Die Benediktiner Erzabtei St. Martin Beuron im oberen Donautal.




1 Kommentar:

  1. Liebe Karin,
    wie schön doch der Herbst immer wieder anzusehen ist. Jetzt weiß ich auch, was ein LKW ist und lustigerweise habe ich meinen letzten auch im Ländle verspeist. Im Urlaub beim Wandern schmeckt er nochmals so gut. Hab vielen Dank für das Rezept für die Seelen, habe direkt wieder Appetit darauf bekommen.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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