Mittwoch, 5. Januar 2022

kleine Amerikaner

Das Backen geht auch im Jahr 2022 weiter. Ich hoffe ihr seid gut in das Neue Jahr gekommen und es erwartet uns alle ein gutes und gesundes Jahr. Es kann ja eigentlich nur besser werden. . . 

Wann habt ihr das letzte Mal "Amerikaner" gegessen? Irgendwie sind "Amerikaner" aus der Mode gekommen. Also das Gebäck "Amerikaner". . . Muffins, Cupcakes, Woopies, CakePops und Co. haben diesem klassischen Gebäck irgendwie den Rang abgelaufen, wie ich finde. Und das zu Unrecht. 

In meinem Rezeptfundus fiel mir letztens das Rezept der "Amerikaner" wieder in die Hände und ich habe es mal hervorgeholt. Statt der großen Teilchen wie beim Bäcker (gibt es sie dort eigentlich noch?) habe ich viele kleine gebacken. Die sind doch praktischer zu essen als die tellergroßen. Außer Zitronenzuckerguß habe ich auf einige Amerikaner noch etwas Schokoglasur geträufelt und sie wild verziert. Ideal sind sie auch für Kindergeburtstage, als kleine Leckerei für die Kollegen im Büro oder auch für sich und seine Lieben. Ohne Glasur kann man sie übrigens auch wunderbar einfrieren . . . 




kleine Amerikaner      (Menge für ca. 10 große oder ca. 25 kleine)               

  • 125 g weiche Butter
  • 160 g Zucker
  • 3 Eier Gr. L
  • 500 g Dinkelmehl 630er
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Vanillesalz
  • 250 ml Vollmilch
  • 2 g Hirschhornsalz *
  • 1 Zitronenschale, abgerieben

Für den Guss:
  • Zitronensaft und Puderzucker
  • evtl. noch flüssige Schokoglasur zum Verzieren

Butter und Zucker schaumig rühren. Die Eier nach und nach zugeben. Salz und Zitronenschale unterrühren. Das Hirschhornsalz in etwas Milch auflösen und beiseite stellen. Die restliche Milch und das mit Backpulver vermischte Mehl nach und nach unter die Butter-Zucker-Eiermischung rühren und alles zu einem nicht zu weichen Teig glattrühren. Zuletzt die Hirschhornsalz-Milchmischung unterrühren.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit einem Esslöffel runde Häufchen setzen.  Die Masse ergibt 10 große Amerikaner (bitte nur 5 Stück aufs Blech geben) oder wie in diesem Fall ca. 25 Stück kleine. Dabei genug Abstand zwischen den Häufchen lassen, denn sie laufen etwas auseinander. Bei 180°C Umluft im vorgeheizten Backofen ca. 20 min backen. Die Amerikaner sollten unten goldbraun und oben noch relativ hell sein.

Sobald sie etwas abgekühlt sind rührt man Puderzucker mit Zitronensaft an, so dass ein zähfließender Guss entsteht und bestreicht die flache Seite der Amerikaner damit. Wer sich dann noch kreativ austoben möchte, der kann sie dann noch mit flüssiger Kuchenglasur (Schokoglasur) besprenkeln und verzieren.

Anmerkung: solltet ihr kein Hirschhornsalz bekommen, ist es auch kein Drama. Ihr könnt es auch ohne Probleme weglassen, da zum Aufgehen des Teiges auch Backpulver im Rezept enthalten ist. Aber mit dem Hirschhornsalz zusätzlich zum Backpulver bekommt das Gebäck den typischen Geschmack.

Tipp zum Hirschhornsalz *: 
Hirschhornsalz (E 503) ist ein Backtriebmittel und besteht hauptsächlich aus Ammoniumhydrogencarbonat NH4HCO3 neben Ammoniumcarbonat (NH4)2CO3 und etwas Ammoniumcarbamat H2NCOONH4.
In reiner Form wird dieses Salz auch als ABC-Trieb bezeichnet, abgeleitet vom alten pharmazeutischen Namen des Hauptbestandteils Ammonium-bi-carbonat (Ammoniumhydrogencarbonat).
Leider ist das Hirschhornsalz vollkommen aus der Mode gekommen. Zu Weihnachten findet man es im Gewürzregal der Lebensmittelläden, ansonsten bekommt man es in der Apotheke. Es gibt diesen Amerikanern aber ihr besonderes Aroma. 

* dieser Beitrag kann WERBUNG enthalten (Namensnennung und/oder Verlinkung)

Manch einer fragt sich bestimmt, warum der Amerikaner "Amerikaner" heißt. Hierzu habe ich bei Wikipedia * folgenden Eintrag gefunden:
Etymologie (Wortherkunft)
Zum Ursprung des Namens „Amerikaner“ existieren verschiedene Mutmaßungen:
- Der Name leite sich von Ammoniumhydrogencarbonat her, dem in dem Gebäck benutzten Backtriebmittel
- Der Name leite sich von der Form des Brodie-Helms der US-Armee im Ersten Weltkrieg ab.
Der Ursprung des Namens ist aber nicht eindeutig belegt, es gibt jedoch Literaturnachweise in Deutschland aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
In der DDR war die Bezeichnung Amerikaner bei manchen verpönt. Das Gebäck wurde dann als "Ammonplätzchen" bezeichnet.








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2 Kommentare:

  1. Liebe Katharina,
    jedes Mal, wenn ich Amerikaner sehe, fühle ich mich direkt in meine Kindheit versetzt. Häufig gab es bei uns solch ein Kaffeestückchen und ich liebte es. Heute mag ich ja am liebsten Vollkorn und Honig, deshalb wird es mir stets etwas wehmütig ums Herz, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie ich den typischen Amerikaner-Geschmack in dieser Art hinbekommen könnte.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. liebe Sigrid,
      ich bin ehrlich gesagt nicht so der Vollkorn Fan und vertrage und mag auch keinen Honig. Aber vielleicht kannst du das Rezept mit deinen bevorzugten Produkten ausprobieren, denn für den typischen Amerikaner-Geschmack ist hauptsächlich das Hirschhornsalz wichtig.
      Liebe Grüße, Katharina

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