Mittwoch, 19. Januar 2022

Apfelmark und fruchtiges Apfelgelee (aus Schalen und Kerngehäusen)

Wir hatten noch ein paar Äpfel im Haus, die nicht mehr so schön waren, die Schale leicht schrumpelig war und sie auch roh nicht mehr so gut schmeckten. Sie lagerten noch im kühlen Keller, aber sie waren einfach ein wenig zu alt geworden.

Aus solchen Äpfeln kann man immer noch wunderbares Apfelmus, Apfelmark oder Apfelkompott kochen. Apfelmark ist Apfelmus ohne Zuckerzusatz, ein Kompott ist die grobe Variante vom Apfelmus. Die Menge, die zu verarbeiten war, war doch relativ groß und der Berg an Schale und Kerngehäusen war auch nicht zu verachten. Denn durch die Feiertage hatten wir die Äpfel doch ein wenig aus den Augen verloren. Wie das eben schon mal so ist. Aber es war ja noch nicht zu spät.

Als ich so die Äpfel schälte, entkernte und gewürfelt hatte, kam mir der Gedanke, dass meine Mutter ganz früher schon mal Apfelgelee kochte. Das war immer sehr lecker. So entstand die Idee, doch auch mal wieder Apfelgelee zu kochen. Und das ist besser geworden als gedacht.

Für das Gelee benötigt man einfach die Schalen und Gehäuse der Äpfel. Natürlich nur solche, die nicht schon leicht "angeditscht oder angefault" sind. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, denn man würde die Schalen und Gehäuse ansonsten ja in den Biomüll geben. 

Aus diesen "Abfällen" erhält man einen leckeren Fruchtaufstrich, weiß was drin ist und es ist mal etwas anderes für das Frühstücksbrötchen. Wenn der Tipp mal nicht nachhaltig ist, dann weiß ich auch nicht. . . 



Apfelmark (Apfelmus ohne Zucker)

  • ca. 1 kg Äpfel, geschält, entkernt und gewürfelt
  • Wasser
  • etwas Zitronenabrieb
die Äpfel in einen Topf geben, Wasser dazu geben bis es ca. 3cm hoch im Topf steht. Den Zitronenabrieb dazu geben, Deckel auflegen. Alles zum Kochen bringen, den Herd herunter schalten und alles ca. 15 - 20 Minuten leise köcheln lassen. 
Die Kochflüssigkeit abgießen und auffangen, die weichen Äpfel pürieren und fertig ist das Apfelmark. Die Kochflüssigkeit kann man für das Gelee weiterverwenden.

Wer es lieber stückig haben möchte, lässt das pürieren einfach weg. Wer es lieber süßer mag, probiert das Mus und süßt dann mit Zucker nach.

Da ich eine große Menge Mus hatte, habe ich es kochendheiß in sterilisierte Gläser gefüllt, den Deckel sofort verschlossen und abkühlen lassen. Nach dem Abkühlen und dem "Knacken" des Deckels (das Zeichen für ein Vakuum) ist das Mus einige Zeit im kühlen Keller, Vorratsraum oder auch im Kühlschrank haltbar. 


Apfelgelee   aus Schalen und Kerngehäusen

  • ca. 250 g Apfelschalen und Kerngehäuse 
  • 500 ml Wasser (incl. das Kochwasser vom Apfelmark)
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • eine Prise Zitronensalz

  • eine große Prise Zimt
  • 1 Esslöffel Appelstroop (Apfelkraut)
  • 2 Teelöffel Zitronensaft

  • ca. 500 g Gelierzucker 1:1
die Apfelschalen mit den Gehäusen in einen ausreichend großen Topf geben und mit Wasser gut bedecken. Die Zitronenschale und das Salz zugeben. Mit Deckel zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme mindestens 15 - 20 Minuten leise köcheln lassen. 

Die Flüssigkeit durch ein Sieb abgießen und auffangen. Die ausgekochten Schalen und Gehäuse in dem Sieb kräftig ausdrücken, diese Flüssigkeit ebenso auffangen.

Einige Marmeladengläser bereitstellen. Zum Sterilisieren die sauberen Gläser bis zum Rand mit kochendem Wasser befüllen und die Deckel in kochendes Wasser legen. So stehen lassen, bis das Gelee fertig ist. 

Die gesamte Flüssigkeit * abwiegen und in einen ausreichend großen Topf geben und die gleiche Menge Gelierzucker 1:1 abwiegen und dazu geben. Eine Prise Zimt, das Apfelkraut und den Zitronensaft ebenso zugeben und alles rührend zum Kochen bringen.

Wenn die Masse sprudelnd kocht, die Hitze etwas reduzieren und die Masse mindestens 4 Minuten leicht brodelnd kochen lassen. Dabei immer wieder rühren. Zur Gelierprobe etwas Masse auf ein kaltes Tellerchen geben, wenn sie geliert, dann ist das Apfelgelee fertig. Ansonsten noch einige Minuten länger kochen lassen.

Das heiße Wasser aus den Gläsern ausschütten und das kochendheiße Gelee bis zum Rand einfüllen, den abgetropften Deckel sofort aufschrauben und die Gläser beiseite stellen. Sie müssen nicht auf den Kopf gestellt werden, weil durch den heißen Dampf der Deckel quasi sterilisiert wird. Beim Erkalten hört man ein "Knacken" des Deckels, er lässt sich nicht mehr eindrücken. Das ist das Zeichen, dass das Glas vakuumiert ist.

Jetzt muss es nur noch beschriftet werden und fertig ist ein leckeres Apfelgelee. Solltet ihr das Rezept mal testen, dann würde ich mich über einen Kommentar hier freuen. Ich wünsche euch guten Appetit.

* mein Tipp:
Apfelgelee kann man auch sehr gut aus frisch gepresstem Apfelsaft oder auch gekauftem, naturtrüben Apfelsaft kochen. 


wunderbare Äpfel aus Südtirol




aus langen Schalen kann man auch Apfelrosen zur Deko drehen

🍎🍏🍎


6 Kommentare:

  1. Hallo Karin, klingt sehr lecker und schaut auch super aus und vor allem, es ist alles verbraucht. Wenn man bedenkt, wie viel die Schalen und Gehäuse an Menge ausmachen macht es Sinn. Echt super.👏👏👏♥♥♥
    Liebe Grüße von Irmi

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    1. liebe Irmi,
      das Apfelgelee ist wirklich sehr lecker, es wird euch auch zusagen. Äpfel habt ihr ja mehr als genug ;-) und eine kleine Menge kann man gut testen.
      Herzlichst Karin

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  2. Liebe Katharina,
    das Apfelgelee von meiner Mutter liebte ich über alles, ich muss unbedingt mal nachfragen, wie sie es hergestellt hat und mit deinem Rezept vergleichen. Also in Nachhaltigkeit bekommst du auf jeden Fall die Note eins.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. liebe Sigrid,
      da bin ich aber sehr gespannt, wie deine Mutter das Apfelgelee gekocht hat. Bestimmt auch aus Apfelstücken, Schalen und Gehäusen. Früher hat man ja wirklich alles verwertet. Schade, das manches aus dem Blickwinkel verschwunden scheint.
      Liebe Grüße schickt dir Katharina

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  3. ich habe auch noch Äpfel ..
    nächste Woche muss ich unbedingt ran..
    wird wohl Apfelkompott werden ;)
    denn ess ich öfter als Gelee
    und Kiwis muss ich auch noch verarbeiten.. da kommen auch ein paar Äpfel hineine
    danke für die Rezepte

    Rosi

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    1. hallo Rosi, bitte gerne. Apfelkompott ist auch immer lecker. Hab ein schönes Wochenende, Katharina

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