Mittwoch, 8. November 2017

Kaffeeseife - meine Küchenseife gegen "duftende" Hände

jedes Mal wenn ich Zwiebeln und Knoblauch geschnitten habe ärgere ich mich doch über den Duft, der anschließend an den Händen klebt. Mit mancher Seife bekommt man das nicht weg, eine Edelstahlseife habe ich zwar auch und das klappt recht gut. Aber seitdem ich selber Seife siede wollte ich auch eine Küchenseife herstellen.
Gesagt, getan, vor ein paar Wochen war es dann soweit. Ich habe mich an einer Kaffeeseife probiert. Kaffee soll Gerüche an den Händen wegnehmen und eine "Schmirgelwirkung" sollte sie auch noch haben. Folglich habe ich eine Seife gesiedet, wo die Lauge mit starkem Kaffee angesetzt wurde und als Peeling habe ich unter den fertigen Seifenleim noch Kaffeepulver gegeben.


kleine und große Seifenstücke
Kaffeeseife
  • 400 g Pflanzenmargarine
  • 250 g Kokosfett (Palmin)
  • 350 g Rapsöl
  • 135 g NaOH Perlen (in der Apotheke auf Bestellung erhältlich, man bekommt sie mit den entsprechenden Sicherheitshinweisen)
  • 310 g kalter, starker Kaffee oder Espresso
  • 2 Eßl. Kaffeepulver

für das Seife sieden benötigt man folgende Utensilien*:
  • ein alter, größerer Topf (kein Aluminium ) aus Edelstahl oder Emaille
  • Holz- oder Silikonlöffel zum Rühren 
  • 1 Liter Meßbecher aus Kunststoff (zum Anrühren der Lauge)
  • alter Löffel zum Rühren der Lauge
  • Einmal-Handschuhe
  • elektrische Waage zum Gramm genauen Abwiegen aller Zutaten
  • Schutzbrille 
  • Pürierstab (bitte nicht mehr für Lebensmittel benutzen, günstige neue gibt es schon für ca. 10€)
  • Schutzkittel oder altes Hemd/Bluse/Shirt zum Schutz der Kleidung
  • Silikon-Förmchen nach Wunsch
  • Quarkbecher zum Abwiegen des Natriumhydroxid
  • Küchenrolle 
  • Essigwasser (zum Neutralisieren der Lauge, falls Spritzer irgendwo sind)
  • Zeitungspapier zum Abdecken der Arbeitsfläche
  • Silikon - Keksstempel (falls man die Seife auch stempeln möchte)
* sämtliche Utensilien, die für die Seifenherstellung benutzt werden, sollen nicht mehr für den Gebrauch mit Lebensmitteln verwendet werden. Vor allem nicht die Utensilien, die mit der Natronlauge in Verbindung kommen.

Bitte diese Sicherheitshinweise unbedingt beachten und befolgen:
das Arbeiten mit dem Natriumhydroxid bzw. der Natronlauge ist nicht ganz ungefährlich. Die Natronlauge kann bei unsachgemäßem Gebrauch schwere Verätzungen auf der Haut hervorrufen und sollte Lauge ins Auge geraten besteht die Gefahr der Erblindung. Aus diesem Grunde ist die Schutzbrille aller erstes Gebot. Deswegen muss man einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, die in dem Buch genau beschrieben sind. Die benötigten Gegenstände zur Seifenherstellung findet ihr >hier< Vor allem darf man seine Nase nicht über die heiße Lauge halten, da die Dämpfe ätzend sind und die Nase bzw. Lunge schädigen können. Kleinkinder und Haustiere dürfen sich aus den beschriebenen Gründen auch nicht in der Nähe der Seifenherstellung befinden, das wäre zu gefährlich.  

Alle Zutaten müssen Gramm genau abgewogen werden. Ganz wichtig, nichts abmessen sondern wiegen! 

Die Fette werden geschmolzen, die Öle dazu gegeben, die Mischung lässt man handwarm abkühlen, so ca. 35°C. In der Zwischenzeit wird die Natronlauge vorbereitet. Den kalten Kaffee in einen großen Meßbecher geben, die benötigten Perlen/Pellets werden langsam und etappenweise in den Kaffee gegeben und ganz vorsichtig darin aufgelöst. Achtung, NIE umgekehrt. Die Laugenperlen müssen immer in die Flüssigkeit gegeben werden. Dabei wird die Lauge sehr heiß und kann auch spritzen. Vorsicht! Dann das Gemisch bis auf ca. 35°C abkühlen lassen. Wenn die Lauge auch handwarm ist, dann wird sie unter Rühren vorsichtig in die Fett-Öl-Mischung gegossen. Beide Mischungen sollen höchstens ca. 40°C warm sein. Mit dem Pürierstab wird alles gemixt, zwischendurch gerührt, wieder gemixt, bis alles die Konsistenz von dicklichem Pudding hat. Dann das Kaffeepulver unterrühren und die Masse in die Silikonförmchen füllen, mit Klarsichtfolie abdecken. Die Form beiseite stellen. Nach 24 Std. ist die Seife fest, sie kann aus der Form genommen werden. Sollte sie noch sehr weich sein, noch einen Tag länger warten. Auf der Unterseite kann man die Seife noch stempeln, ich habe dafür einen ausrangierten Keksstempel verwendet. Oder man kann seine Initialen mit einem Messer hineinritzen. Falls man möchte. Und nun muss man Geduld haben, die Seife benötigt noch ca. 6 - 8 Wochen bis sie gebrauchsfertig ist. Je länger sie reift um so besser soll sie werden. . . 

Verwendung findet die Kaffeeseife in der Küche. Sie soll Gerüche von z.B. Zwiebel, Knoblauch  und Fisch an den Händen wegnehmen und durch das Kaffeepulver hat man gleichzeitig ein Peeling bei stark verschmutzen Fingern. 


diese kleinen Seifen sind etwa 4cm im Durchmesser
hübsch sind sie schon mal geworden, das Warten ist nun zu Ende. Jetzt nach knapp 6 Wochen habe ich ein kleines Stückchen Seife angewaschen. Die Seife ist schon schön cremig geworden, sie schäumt sehr schön, der Schrubbeleffekt durch das Kaffeepulver ist auch sehr gut geworden. Der Geruch der Seife ist dezent und die Reinigungswirklung ist auch sehr gut. Ich bin jedenfalls schon sehr zufrieden. Noch ein paar Wochen und man kann sie benutzen, denn je länger sie liegt desto besser soll sie werden.








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