Wie das schon mal so ist, ich hatte noch eine Jeans, die schon das Beste hinter sich hatte. Die Beine waren noch etwas weiter geschnitten und nicht mehr nach der aktuellen Mode. So wollte ich sie auch nicht in den Kleidercontainer geben, denn wer möchte noch mit einer "altmodischen" Jeans herumlaufen. So hab ich mir gedacht, da kannst du mal etwas draus nähen. Geht es schief ist es auch egal.
So habe ich aus den Beinen der Jeans jetzt eine Handtasche genäht. Und ich muss sagen, sie gefällt mir doch erstaunlich gut. Ich hatte vor einiger Zeit im Internet eine Tasche gesehen, die selbstgenäht und aus Quadraten hergestellt war. Die Idee gefiel mir recht gut und so beschloß ich, das probierst du aus. Eine direkte Anleitung hatte ich nicht, nur ein paar Fotos, aber ich hab mich getraut und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Außerdem nähe ich ja schon etliche Jahre und so schwierig fand ich das jetzt nicht.
Ich habe nach dem Nähen nun versucht, die Arbeitsschritte aufzuschreiben. Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen und ihr kommt mit der Anleitung klar und versteht wie es geht. Allzu schwierig ist es wirklich nicht. Solltet ihr aber noch Fragen haben oder es sich Fehler eingeschlichen haben, dann meldet euch bitte in den Kommentaren. Vielen Dank. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim nacharbeiten. Alles kann, nichts muss, seid variabel in der Taschengröße und nehmt meine Anleitung als Anregung. Viel Spaß.
Und nun zur Anleitung:
Ich bitte die verschiedenen Farbvarianten bei der Tasche auf den Fotos zu entschuldigen. Ich hatte die Tasche bei verschiedenen Lichtverhältnissen aufgenommen und es selbst mit Bildbearbeitung nicht hinbekommen, dass sich die Farben halbwegs gleichen . . .
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für eine Jeanstasche aus Quadraten benötigt man:
- die Beine einer alten Jeans
- fester Baumwollstoff ca. 60 x 50 cm
- Nähgarn
- Schere
- Maßband/Lineal
- Nähmaschine
- Stecknadeln und/oder Stoffklammern
- ein großer Knopf
- Jeansreste für den Riegel
- Jeansrest für die Innentasche (ca. 20 x 20 cm)
- 6 Jeansstreifen ca. 35 x 4 cm
- 4 Rechtecke für die Griffe (ca. 5 x 10 cm)
- Filzstift
- Bügeleisen
- Stück Papier und Bleistift
die Jeansbeine schneidet man an den Nähten auseinander und trennt die festen Nähte ab. Den Stoff glattstreichen und ggfls. bügeln. Nun 46 Quadrate (8 x 8 cm) zuschneiden.
die Quadrate nun reihenweise aneinander nähen (siehe Foto).
Dafür mit 3 Quadraten beginnen. Die nächste Reihe hat 5 Quadrate.
Diese an die 3er Reihe nähen. Nun folgt eine Reihe mit 7 Quadraten.
Diese an die 5er Reihe nähen. Reihe 4 und 5 hat jeweils 8 Quadrate.
Reihe 6 wieder 7 Quadrate, Reihe 7 hat 5 Quadrate und die letzte Reihe 3 Quadrate.
In Reihe 2 und Reihe 8 wird das rechte bzw. linke Quadrat zum Dreieck nach innen gelegt und kurz fixiert. Jetzt den Stoff ausrichten und gut bügeln.
Den fertigen Stoff nun so auf den Tisch legen, dass das Dreieck mittig oben und mittig unten liegt und an den Seiten jeweils 4 Spitzen liegen. Nun festlegen, welches die Vorderseite der Tasche werden soll. Ein Stückchen Papier beschriften mit "Vorderseite" und es oben an das Dreieck mit einer Stecknadel befestigen.
Aus dem Jeansstoff nun die Innentasche nähen. Dafür den Stoff rechts auf rechts legen, knappkantig umsäumen. Dabei eine kleine Wendeöffnung freiassen und den Stoff wenden. Nach Wunsch den Stoff absteppen und/oder mit einem Stickstich verzieren.
Den Baumwollstoff mit der linken Seite nach oben auf den Tisch legen, den Jeansstoff mit der linken Seite nach oben auf den Stoff legen.
Mit einem Filzstift die Umrandungen des Jeansstoffes auf den Bauwollstoff malen und den Stoff ausschneiden. Bei dem Dreieck bitte einige Zentimeter Nahtzugabe geben, die werden später nach innen geschlagen. Auch hier ein Stück Papier "Vorderseite" auf die rechte Seite an den Futterstoff stecken.
Nun den Stoff für die Innentasche auf der rechten Seite des Baumwollstoffes posistionieren (ich wollte die Innentasche auf der Rückseite der Tasche haben. Siehe Fotos) und feststecken. Ca. 5 cm vom "Dreieck" entfernt. Den Stoff nun doppelt legen , ob die Innentasche an der richtigen Stelle sitzt. Die Innentasche nun an den drei Seiten aufsteppen.
Jetzt geht es ans Zusammennähen der Taschen.
Den Stoff rechts auf rechts legen und die Ecken der Tasche wie folgt nähen. Zuerst Nr. 1 zusammen nähen. Blau liegt auf blau und wird abgesteppt. Als nächste Naht kommt Ecke Nr.2. Die grüne Linie aufeinander legen und abgesteppen. Dann wie mit gelb markiert Nr. 3 nähen und in Verlängerung als letzte Naht die rote Linie 4. Die Tasche wenden und alle Ecken ausarbeiten. Nun hat man quasi die Tasche fertig.
Den Futterstoff näht man auf die gleiche Art und Weise. Stoff rechts auf rechts legen und die Ecken nacheinander absteppen und mit Nr. 4 die letzte Naht schließen. Die Ecken ausarbeiten. Das Futter mit Innentasche ist nun auch fertig.
Nun kommt der spannende Teil. Das Futter (die rechte Stoffseite liegt innen) wird in die Tasche gestellt und zur Probe an der Außenhülle am Rand oben festgesteckt, ob auch alles passt und sitzt. Ist man mit der Passform zufrieden, alles wieder auseinander nehmen.
Beide Taschententeile werden nun miteinander vernäht. Der Außenstoff wird auf links gewendet, der Innenstoff hat die rechte Seite außen. Beide werden so mit dem Innenstoff zusammen gesteckt, dass die rechten Seiten beider Stoffe aufeinander liegen. Die Heftung der Dreiecke auftrennen. Jetzt beide Taschenhüllen oben an den offenen Kanten feststecken und alles (bis auf die Dreiecke) rundherum absteppen. Die zwei Nähte der Dreiecke (rosa Linie) bleiben offen, eine davon ist die Wendeöffnung.
Ist alles bis auf die Wendeöffnung abgesteppt, dann die Tasche wenden und alle Ecken ausarbeiten. den Innenstoff des Dreieckes nach innen falten, das Jeansdreieck ebenso. Diese beiden offenen Nähte nun zusammenstecken. Die Tasche oben rundherum knappkantig absteppen. Die offenen Nähte werden dabei mit verschlossen. Und nun ist die Tasche schon fast fertig. Es fehlen jetzt nur noch die Griffe und der Verschluss.
Für die Griffe werden alle 6 Stoffstreifen jeweils mittig gefaltet und mit Zickzack abgesteppt. Aus drei Streifen wird ein Griff geflochten und an den Enden kurz verriegelt.
Aus den vier Rechtecken werden nun die Befestigungen der Griffe genäht. Die Kanten knappkantig absteppen, das Rechteck zum Quadrat falten und ein Ende des Griffes hineinschieben und festnähen. Das an allen anderen drei Griffenden wiederholen. Die Griffe an der Tasche positionieren und feststeppen.
Für den Verschluß den Knopf an der Vorderseite aufnähen. Aus dem restlichen Stück Jeans einen Riegel nähen, ein entsprechend großes Knopfloch nähen und auftrennen, den Riegel an der Rückseite der Tasche aufsteppen und fertig ist die Jeanstasche.
die gestrichelte Linie ist der "Bruch". Die rosa Linie an den Dreiecken bitte beim Zusammennähen der Tasche offen lassen. Eine offene Naht ist dann die Wendeöffnung.
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ich mag dieses bunte Regenbogengarn, es sieht doch ganz witzig aus. Zufällig hatte ich in meiner Knopfdose sogar noch einen blauen Knopf mit einem Anker, der passt sehr gut zum Futterstoff.
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die Innentasche mit großem Fach ist an der Rückseite des Futterstoffes festgenäht. Ich hatte mit meiner Nähmaschine ein paar Muster aufgestickt.
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also dafür, dass ich so eine Tasche noch nie genäht habe, ist sie doch ganz gut geworden.
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Liebe Katharina,
AntwortenLöschenauf deine Jeanstasche kannst du wirklich stolz sein, sie gefällt mir ausgesprochen gut. Mit dem Patchworklook und dem roten Futter macht sie viel her, das sind noch die Sahne-Bonbons. So ist doch die Jeans top verwertet.
Hab vielen Dank fürs Zeigen und für die genauen Erklärungen.
Liebe Grüße
Sigrid
liebe Sigird, über dein Lob freue ich mich sehr. Vielen, vielen herzlichen Dank,
LöschenLiebe Grüße schickt dir Katharina