Mittwoch, 5. August 2020

mein Rosinenstuten nach Bergischem Rezept - oder "Bergischer Rosinenblatz"

Zum Frühstück essen wir ab und an sehr gerne einen Stuten, also eine Art süßes Weißbrot. Jetzt habe ich aber mal einen Stuten mit Rosinen gebacken. Selbstgebackenen Rosinenstuten gab es in unserem Haus schon lange nicht mehr, aber nun war es soweit. Ich hab mal Rosinenstuten gebacken. Wer Stuten lieber ohne Rosinen mag, der lässt diese bei meiner Rezeptur ruhig weg. Oder ersetzt diese durch 100 g gehackte Mandeln. So ein "Mandelstuten" ist auch sehr lecker.

Wer gerne "süßen Stuten" isst, der sollte mein Rezept unbedingt einmal ausprobieren. Seit meiner Kindheit liebe ich süßen Stuten (am liebsten mit "guter" Butter und jungem Gouda-Käse) und wenn man dann nicht mehr im Bergischen Land wohnt, dann kommt man auch nicht mehr in den Genuss eines solchen Brotes. So musste ich selber kreativ werden und nach langem Ausprobieren von diversen Rezepten ist dieses Rezept hier vor Jahren herausgekommen. Ich finde es regelrecht perfekt und es schmeckt genau SO wie ich es in meiner Kindheit kennengelernt habe. Aus diesem Grunde habe ich es auch "nach Bergischem Rezept" genannt.

Gerade zum Sonntagsfrühstück oder auch zum Brunch schmeckt das frische Brot wunderbar. Und wer schon Erfahrung mit Hefeteig hat, der kann den Stuten ganz leicht selber backen. Aber auch Ungeübten gelingt das Brot bestimmt. Wichtig sind die zimmerwarmen Zutaten. 

Ich löse grundsätzlich die Hefe immer in etwas lauwarmer (!) Flüssigkeit auf. Auch die Butter schmelze ich. Sie darf aber nicht warm sein!Und das Ei soll auch nicht gerade erst aus dem Kühlschrank kommen. Bei dem Rezept hier ist es wichtig, das Ei zu verquirlen und genau 30 g abzuwiegen. Das restliche verquirlte Ei kann man für die Stuten-Glasur nehmen. 

Hier kommt jetzt mein Rezept für Rosinenstuten.  




mein Rosinenstuten nach Bergischem Rezept
  • 500 g Dinkelmehl 630er *
  • 85 g Zucker
  • 1 Teelöffel Salz
  • ½ Würfel frische Hefe (20g)
  • 200 ml lauwarme Milch
  • 60 g zerlassene Butter
  • 30 g verquirltes Ei (bitte abwiegen) *
  • 120 g Rosinen
  •  
  • * der Rest vom verquirlten Ei wird die Eistreiche 

die trockenen Zutaten werden vermischt. Die Hefe löse ich in etwas lauwarmer Milch auf, dann wird die Butter und das verquirlte Ei in die restliche lauwarme Milch gegeben und alles verrührt, bis sich die Butter gerade aufgelöst hat. Die aufgelöste Hefe mit der Butter-Ei-Milch-Mischung zum Mehl geben und alles mit der Küchenmaschine gründlich verkneten. Zuletzt die Rosinen unterarbeiten. Der Teig sollte nicht kleben. 

Abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig sich deutlich vergrößert hat. Das kann bis zu einer Stunde dauern.

Dann zum Brot formen, oder in eine gebutterte Kastenform geben, mit einer Schere oder Messer einschneiden und nochmals ca. 20 Min. gehen lassen. Den Stuten mit dem restlichen Ei bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 190°C Ober-/ Unterhitze, 2. Stufe von unten, in ca. 40 Min. backen. Achtung, dass der Teig nicht zu dunkel wird. 

Der Stuten ist fertig, wenn man die Klopfprobe macht und er sich "hohl" anhört. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Der Stuten schmeckt sehr gut mit selbstgemachter Marmelade, jungem oder mittelaltem Gouda. Oder auch mit feiner Leberwurst, so wird Stuten im Bergischen Land auch gerne gegessen . . . 

Nun wünsche ich gutes Gelingen und guten Appetit. Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall!

* wer lieber mit Weizenmehl backt, der nimmt 405er oder 550er


mein Rosinenstuten, 
frisch geformt, nach dem Aufgehen, mit Ei bestrichen und fertig gebacken

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2 Kommentare:

  1. Liebe Katharina,

    sooo lecker schaut Dein Rosinenstuten aus und erinnert mich auch an meine Kindheit im Sauerland. Hier in BW findet man ihn selten in einer Bäckerei. Also werde ich Deinen auf jeden Fall bald ausprobieren.

    Liebe Grüße
    Burgi

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    1. liebe Burgi, ich wünsche dir gutes Gelingen beim Stuten backen und lasst ihn euch gut schmecken. Ich hoffe, er kann dich ein wenig in deine Kindheit geschmacklich "zurückbeamen".
      Liebe Grüße an den Bodensee, Katharina

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