Samstag, 20. Februar 2021

meine Muzen nach rheinischer Art

Im Laufe meines Lebens habe ich schon jede Menge gebacken. Aber noch keine Muzen. Die gab es in meiner Kindheit immer zu Karneval. Meine Mutter hat diese keinen Teigbällchen in Mandelform dann immer gebacken. Aber irgendwie hatte ich es immer verpasst nach dem Rezept zu fragen. 

Muzen gibt es im Rheinland rund um die Karnevalszeit im Laden zu kaufen, aber gekauft haben wir sie so gut wie nie. Aber was sind Muzen? Sie werden manchmal auch Muzenmandeln genannt und sind ein traditionelles, in Fett ausgebackenes Gebäck in Mandelform. Aus festem Backpulverteig, verfeinert mit etwas Zimt, werden sie entweder ausgestochen oder mit Teelöffeln abgestochen und in heißem Öl ausgebacken und anschließend in Zimt & Zucker gewälzt oder mit Puderzucker bestreut. Meist werden Muzen im Rheinland und im Bergischen Land zu Karneval gegessen. 

Wie schon erwähnt, hatte ich Muzen bisher noch nie gebacken. Da dieses Jahr (wie schon das letzte) irgendwie anders ist, habe ich mich mal an Muzen probiert. Sämtliche Rezeptbücher aus meiner Heimat, dem Niederbergischen Land bzw. Rheinland, habe ich durchgewälzt und nach Rezepten für Muzen geschaut. Ich bin auch fündig geworden, aber so richtig sagte mir kein Rezept zu. Entweder zu viel Zucker, zuviel Eier oder zu viel Fett. Mensch, hab ich gedacht, ich nehme jetzt diverse Zutaten aus allen Rezepten und versuche eine Eigenkreation. Und hier ist sie nun. Mein Rezept für Muzen nach rheinischer Art. Ich war sehr gespannt, ob sie auch so wurden, wie ich sie noch so halbwegs aus meiner Kindheit in Erinnerung hatte. Ich hatte Glück und mich sehr gefreut, sie wurde genau so wie ich sie in Erinnerung hatte. Außen knusprig, innen nicht zu weich, leicht nach Zimt und Rum schmeckend, herrlich. Genau so hatte ich mir die Muzen vorgestellt. Meiner Mutter hätten sie bestimmt auch geschmeckt.

Dann habe ich noch überlegt, wie hat meine Mutter die Muzen früher eigentlich gemacht. In manchen Läden findet man einen Ausstecher für bestimmt 20 Muzen auf einen Streich, aber so etwas hatten wir früher nicht. Ich denke mal, meine Mutter wird sie mit zwei Teelöffeln abgestochen haben.

Nun ist mein Teig aber recht fest geworden und ich wollte ihn auch nicht verdünnen. Ich habe ihn dann ausgerollt und wollte ihn erst in kleine Rauten bzw. Dreiecke schneiden. Aber dann kam mir eine Idee. Bei meinen Ausstechern hatte ich noch eine große "Blüte". Teilt man diese Blüte in vier Teile, dann bekommt man Herzen. Wenn man die Herzen nochmals teilt, dann sind die Teigstückchen tropfenförmig. Und genau so wollte ich die Teigstücke für die Muzen haben.

Jetzt habe ich aber genug erzählt, hier kommt mein Rezept für ca. 50 Muzen. Lasst es euch schmecken und erzählt mir doch mal, wie sie euch geschmeckt haben. 







meine Muzen    ca. 50 Stück

  • 250 g Dinkelmehl 630er
  • 10g Backpulver (2 Teelöffel)
  • 1 Prise Vanillesalz
  • etwas Vanillepulver
  • 1/2 Teelöffel Zimt
  • 60 g Zucker

  • 50 g weiche Butter
  • 2 Eier Gr. L
  • etwas Rum (ich habe "guten" mit 60%)
  •  
  • Rapsöl zum Frittieren
  •  
  •  Zimt & Zucker zum Wälzen der fertigen Muzen

das Mehl mit allen trockenen Zutaten mischen, die Eier, die Butter und den Rum dazu geben und mit einem Knethaken der Kuchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten.

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage flach ausrollen (ca. 1/2 - 1 cm Dicke) und mit einem Ausstecher Muzen ausstechen. Hat man keine Ausstechform, dann kann man auch kleine Rauten oder Dreiecke aus dem Teig schneiden.

Die ausgestochenen Teigstücke in den Kühlschrank stellen.

Währenddessen einen Wok (oder Fritteuse) mit Rapsöl erhitzen. Das Öl sollte ca. 170° - 180°C haben, dann die Muzen portionsweise unter Wenden golden ausbacken.

Mit einem Sieb herausnehmen und sofort in Zimt & Zucker wälzen und abkühlen lassen. Vorsicht beim direkten Probieren, sie sind innen recht heiß . . . schmecken aber super gut.


vom ausgestochenen Teig zu fertigen Muzen






4 Kommentare:

  1. Liebe Karin, Muzen sind in der Faschings-und Fastenzeit sehr beliebt und es ist sehr schade, dass ich jetzt nicht in deinen Teller greifen kann. Muss ich halt in nächster Zeit selber backen. Sehr schön schauen sie aus und lecker sind sie immer. ♥♥♥♥
    Liebe Grüße von Irmi

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    1. liebe Irmi, solches Fettgebäck ist immer wieder lecker. Ich backe es viel zu wenig... Aber es lohnt sich doch. Liebe Grüße nach Südtirol und habt ein schönes Wochenende, herzlichst Karin

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  2. Liebe Katharina,
    diese herrliche Tropfenform, wunderschön sind deine Mutzen geworden, ich bin total begeistert. Ich merke gerade, dass ich diese schönen Bräuche sträflichst vernachlässigt habe.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. liebe Sigrid, beim Muzen backen habe ich auch gedacht, so alte Rezepte und Bräuche sollte man wirklich öfter hervorholen.
      Hab ein schönes Wochenende,
      liebe Grüße
      Katharina

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