Mittwoch, 3. Mai 2023

Glass Bread - ein besonders luftiges und knuspriges Brot

Beim Stöbern im Internet findet man oft verrückte, interessante, schöne, wundersame und ungewöhnliche Dinge. Vor allem bei Kuchen, Torten und Co. schaut man oft erstaunt, was es da so gibt. So kam ich die Tage auf eine Seite, wo "Glass Bread" gebacken wurde. Dieses unglaublich knusprige, innen saftige, luftige und löchrige Brot fand sofort meine Aufmerksamkeit und schon beim Ansehen des Videos (siehe weiter unten) bekam ich Lust es auch einmal zu probieren. 

Ursprünglich stammt dieses "pan de cristal" aus Spanien, es hat eine ganz dünne, knackige Kruste, hat einen sehr hohen Wassergehalt und unglaubliche viele Löcher im Teig. Deshalb heißt es "Glasbrot", weil man fast durchschauen kann.

Gesagt, getan. Mehl und Trockenhefe hab ich immer im Haus und so habe ich direkt losgelegt. Bedenkt aber bitte, dass man locker einen halben Tag immer wieder mal mit dem Brot beschäftigt ist. Fangt also am besten morgens oder am späten Vormittag mit dem Teigansetzen an. Man benötigt zwar keinerlei Küchenmaschine, nur eine große Schüssel und einen stabilen Kochlöffel und dann kann es schon losgehen. Alle 20 Minuten muss der Teig kurz gefaltet werden, die gesamte Gehzeit beträgt fast fünfeinhalb Stunden und das Backen benötigt nochmals an die 30 Minuten. 

Wem das nicht zu viel Arbeit ist und wer gerne ein außergewöhnliches Brot möchte, der wird mit vier knusprigen, sehr leckeren Broten belohnt. Alleine dafür lohnt "das bisschen Arbeit".

Und hier kommt das Rezept mit meiner Anleitung:


Das Brot ist außen unheimlich knusprig und innen sehr saftig. 
Von daher bitte unbedingt ein scharfes Säge- /Brotmesser zum Schneiden verwenden.



Nur mit etwas Butter schmeckt das Brot sensationell.


Glass Bread , 4 Stück

  • 500 g Dinkelmehl 630er (normalerweise nimmt man ein 00er Mehl oder Manitoba Mehl)
  • 2,5 g Trockenhefe (instant yeast)
  • 10 g feines Salz
  • 500 g lauwarmes Wasser
  •  
  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • Backform/rechteckige Form (22x22cm oder 17x27cm)
  • 4 Stück Backpapier (DinA4 Größe)
eine große Schüssel nehmen, das Mehl hinein geben und mit der Hefe gründlich mischen, dann das Salz dazu geben und ebenfalls gut mischen. Dann das Wasser dazu geben und alles mit einem Kochlöffel zu einem relativ glatten Teig kneten bzw. mischen. Das geht besser als man denkt und recht schnell. Nicht wundern, der Teig ist recht flüssig.

Eine eckige Form (9x9inch/ 22x22cm) oder eine Rechteckform (17x27cm) innen komplett mit dem Öl einreiben.

Den Teig in die geölte Form füllen und 20 Minuten gehen lassen. Nicht abdecken. Nach 20 Minuten den Teig mit nassen Händen ganz herausheben und übereinander schlagend/faltend zurück in die Form legen. Die Form um ein Viertel drehen und den Vorgang wiederholen. Form wieder drehen, Teig erneut herausheben und quasi gefaltet zurück in die Form legen.

Weitere 20 Minuten gehen lassen. 

Diesen Vorgang mit Falten und Gehen drei mal wiederholen. Dabei jedes Mal zwischen dem Falten den Teig  20 Minuten gehen lassen.

Nun den Teig nochmals falten und 80 Minuten gehen lassen. 

Die Arbeitsplatte mit Mehl bestreuen, 4 Stück Backpapier (DinA4 Größe) zurechtlegen. Den Teig aus der Form auf das Mehl kippen. Nicht kneten und nichts flach drücken. Mit einem großen, bemehlten Teigschieber den Teig zu einem Rechteck schieben und dann in 4 gleichgroße Rechtecke teilen. Jedes Teigstück (längliche Form) auf ein Backpapier legen.

Zwei Stunden gehen lassen. Nicht abdecken. Der Teig ist fertig, wenn er große Blasen wirft. Nun ist der Teig insgesamt  5:20 Stunden gegangen.

Den Backofen mit umgedrehtem Backblech (2. Stufe von unten) auf 245°C Ober-/Unterhitze bzw. Brotbackstufe sehr gut  vorheizen. Durch das umgedrehte Blech kann man die Brote besser auf das Blech legen.

Zwei Brote mit dem Backpapier auf das heiße Backblech legen und 15 Minuten backen. Dann das Backpapier wegziehen und weitere 13 - 15 Minuten gut braun backen. Beim Brot den Klopftest machen, es sollte sich hohl anhören und wenn man auf die Kruste klopft, soll es ein Klackgeräusch geben. Dann ist es genau so wie es sein soll. Die Brote auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Den Vorgang mit den anderen beiden Broten wiederholen. 

Die ersten beiden Brote haben wir direkt nach dem Abkühlen gegessen. Nur mit etwas Butter. Die anderen Brote gab es am nächsten Tag. Auch die waren noch knusprig und innen schön saftig, ich hatte sie aber auch offen liegen lassen und nicht abgedeckt.



Ich habe euch hier nochmal die gesamten Gehzeiten aufgeschrieben.



Die verschiedenen Stadien des "Glass Bread".





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2 Kommentare:

  1. Liebe Karin,
    ein faszinierendes Brot stellst du uns da vor, ich bin total begeistert. Ob das auch mit Vollkorn funktionieren würde? Vielen Dank für deine herrlichen Inspirationen.
    Bitte sehe es mir nach, wenn von mir in nächster Zeit keine Kommentare kommen, da ich mir eine Auszeit nehmen werde bzw. alles auf Sparflamme laufen lasse.
    Ganz liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Liebe Sigrid,
      leider kann ich dir nicht sagen, ob das Brot auch mit Vollkorn funktioniert. Mit Vollkornmehl habe ich keinerlei Erfahrung.
      Für deine Auszeit wünsche ich dir ganz viel Ruhe und Erholung, nimm dir die Zeit die du für dich brauchst. Alles andere ist unwichtig.
      Sei ganz herzlichst gegrüßt. Alle lieben Wünsche schickt dir Karin

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