Einkaufsbeutel kann man nie genug haben, oder? Es gibt sie ja zu Hunderten und in verschiedenen Formen, Materialien und Mustern. In meiner Handtasche habe ich immer mindestens einen Faltbeutel, damit man bei eventuellen Einkäufen diese auch in einem Beutel nach Hause tragen kann.
Jetzt habe ich wieder welche genäht. Aus Schirmstoff. Und das kam so. Zwei unserer Taschenschirme waren defekt und ich wollte sie entsorgen. Aber beim Anblick meines heißgeliebten karierten Schirmes kam ich auf die Idee, den Bezug abzutrennen. Ich liebe karierte Schirme und war schon traurig, dass der Schirm nun in den Müll sollte. Außerdem hatte mein Mann noch einen schwarzen Minischirm, der auch defekt war.
Gesagt, getan, ich habe beide Schirme von ihren Bezügen befreit und ein Gestell entsorgt. Das andere hatte ich aufgehoben, daraus habe ich dann noch Flügel für eine Fee gebastelt). Nach dem Waschen, Trocknen und Bügeln des Bezuges habe ich alle Segmente auseinander geschnitten. Jeder Schirm hat 8 Teile (Segmente) und so hatte ich 16 gleichgroße Dreiecke. Und daraus habe ich jetzt zwei faltbare Einkaufsbeutel genäht.
Ich bin folgendermaßen vorgegangen:
ein Einkaufsbeutel aus vier Segmenten und ein weiterer, gefalteter Beutel
faltbarer Einkaufsbeutel aus Schirmstoff:
- 4 Segmente eines Schirmbezuges für die Tasche
- 2 Segmente für die Griffe
- Stecknadeln oder Stoffklammern
- Schere
- Nähmaschine
- Nähgarn
- Maßband
- Bügeleisen
alle Dreiecke glatt bügeln. Das Dreieck mit dem Klettverschluss wird später an der Oberkante des Beutels sein und der Klettverschluss wird der Verschluss werden.
Unbedingt sämtliche Stoffe gut zusammenstecken, durch die Schräge des Fadenlaufs ist alles recht rutschig und kann sonst beim Nähen leicht verrutschen.
Sämtliche Nähte habe ich folgendermaßen genäht:
Den Stoff rechts auf rechts legen und knappkantig der Länge nach absteppen bzw. zusammennähen. Dann den Stoff auf links drehen und die Stoffe zusammenlegen, die Naht glatt bügeln und wiederum knappkantig der Länge nach absteppen. Der Saum ist nun in der Naht verschwunden und versäubert. Den Stoff auseinander legen und dann die Naht zu einer Seite flach bügeln. Diese flache Naht nochmals der Länge nach absteppen. So enthält man eine dreifach gesicherte und versäuberte, sehr haltbare Naht.
Für die Henkel:
Zwei Dreiecke zu einem Rechteck legen und der Länge nach zusammennähen und bügeln. Aus diesem Stoff zwei lange Streifen (ca. 7cm breit) für die Henkel schneiden. Jeden Streifen mittig der Länge nach zusammenlegen und bügeln und jede lange Kanten 1cm breit zur Mittel bügeln. Dann beide langen Seiten aufeinander legen, feststecken und rundherum absteppen. So ist ein Band für den Griff entstanden. Das andere Band gegengleich arbeiten. Beide Henkel sollen gleich lang sein.
Für den Beutel nimmt man das erste Dreieck mit der kurzen Seite nach oben, näht ein weiteres Dreieck mit der Spitze nach oben an das Dreieck an. Das nächste Stück mit der Spitze nach unten annähen usw. Das wiederholt man bis alle vier Dreiecke ein großes, eher schräges als rechteckiges Stück Stoff ergeben. Als letzte Naht näht man beide Seiten noch zu einem Schlauch zusammen. Aufeinander gelegt entsteht ein Rechteck (der zukünftige Beutel).
Jetzt wird die Tasche fertig genäht. Das Dreieck mit dem Klettverschluss ist nun der obere, mittige Teil des zukünftigen Einkaufsbeutels und liegt außen. Den Schlauch an den offenen Seiten oben und unten jeweils zusammenstecken und die erste Naht für den Boden nähen. Der Boden wird der Länge nach abgesteppt (ca. 0,5cm). Dann den Beutel wenden und nochmals die Bodennaht (ca. 1cm) absteppen. Fertig ist der Boden des Beutels.
Tasche wieder wenden, die rechte Beutelseite liegt außen und die Oberkante der Tasche ca. 2cm nach innen legen und feststecken. Rundherum den Umbruch feststeppen und dann an der Oberkante nochmals absteppen. Jetzt ist die Oberkante des Beutels auch fertig.
Jetzt müssen nur noch die zwei Henkel angenäht werden. Dafür festlegen, wo die Henkel hin sollen. Den Henkel mit der Kante nach oben an die Innenseite/Oberkante des Beutels feststecken. Der Henkel selber liegt in der Tasche. Jetzt den Henkel mehrfach aufsteppen und dann den Henkel nach oben klappen, ausrichten und nochmals absteppen. So sind die Enden des Henkels versteckt und der Henkel ist gut befestigt. Den anderen Henkel gegengleich arbeiten.
Die Tasche ist jetzt fertig und kann zum Wegpacken zusammengefaltet werden. Die Seite mit dem Klett liegt auf dem Tisch, die Tasche glattstreichen, die Griffe zur Mitte legen und die Tasche der Länge nach dritteln, indem man die Seiten über die Griffe legt. Dann den Beutel mehrfach falten und das Klettband um den Beutel legen und verschließen. Noch etwas ausrichten und der Beutel ist gut verschlossen.
Wie gefällt euch denn mein Einkaufsbeutel? Ich bin richtig erstaunt, wie stabil und leicht dieser Beutel ist. Durch die dreifachen Nähte ist alles sehr stabil und der Beutel hat genau die richtige Größe für einen kleinen Einkauf. Sollte der Beutel schmutzig sein, dann kann er ohne Probleme in kalter Waschlauge oder bei 30°C gewaschen werden. Jeder Beutel ist ein absolutes Unikat und nachhaltig ist dieser Beutel auch noch, was will man mehr . . .
Legeprobe der späteren Tasche
die Tasche mit dem schwarzen Dreieck gefällt mir fast noch besser, vielleicht nähe ich auf die Nähte der karierten Tasche noch schwarze Streifen, damit das Muster besser abgegrenzt ist.
Genial, liebe Karin,
AntwortenLöschenSchirmstoff zu verwenden, da wäre ich niemals draufgekommen. Deine faltbare Tasche macht sich daraus wunderbar.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
Löschenich erfreue mich richtig an der Tasche und habe sie schon oft verwendet. Was mit besonders gut gefällt, sie wiegt kaum etwas, ist unheimlich stabil und sie lässt sich in der Hand- oder Jackentasche gut mitbehmen.
Liebe Grüße von Karin
Liebe Karin, schaut super aus. Einmal mehr muss ich staunen, was man alles verwerten kann. Auf die Idee wäre ich auch nie gekommen. Ganz klasse 👍👍👏👏♥♥
AntwortenLöschenHerzliche Grüße von Irmi
liebe Irmi,
Löschenich freue mich sehr, dass dir meine Nähidee gefällt. Also wenn du mal einen alten Schirm hast, wo der Stoff noch gut ist, dann solltest du meine Idee vielleicht mal testen. . .
Herzlichst Karin