Samstag, 21. Januar 2023

Besuch von Blair Athol, einer Whisky - Destillery in Schottland

Endlich war es soweit, wir haben letzten September eine sehr schöne Rundreise durch England, Wales und Schottland unternommen. Das stand schon länger auf unserer to-do-Liste und wie das auf einer Rundreise so ist, man sieht unheimlich viel. Meine Kamera glühte förmlich und auch das Wetter spielte mit. Wie in Irland passte auch dort der Spruch gut, "wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte 5 Minuten". So war es dort auch, nach einigen Minuten Regen schien wieder die Sonne.

Heute möchte ich euch nach Schottland mitnehmen zu einer Whisky Destillerie. Mindestens eine "muss" man dort besuchen, auch wenn man nicht unbedingt ein Freund dieses Getränkes ist. Es lohnt sich trotzdem. 

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Wir besuchten die Blair Athol Whiskybrennerei in Pitlochry, Perthshire. Der kleine Ort liegt an der A9 (Inverness–Perth). Kommt man aus dem Raum Edinburgh im Süden, dann liegt Pitlochry am Tor zu den schottischen Highlands und die Destillerie südlich des kleinen, hübschen Ortes. Umgeben von einem offenen Moorgebiet und an den Ausläufern der Grampian Berge. Das Wasser der uralten Quelle von Blair Athol - der Allt Dour (Otterbach) - fließt von den Hängen des Ben Vrackie mitten durch das Gelände. Das Maskottchen der Destillery ist folglich ein Otter, der sitzt gerne auf den Fässern im Lagerhaus und bewacht alles. Durch das weiche Wasser des Baches ist der fertige Whisky sanft und samtig im Abgang.  

Die Brennerei wurde von 1798 von John Stewart und Robert Robertson unter dem Namen Aldour Distillery gegründet. Namensgeber war das kleine Flüsschen Allt Dour. 1825 erweiterte James Robertson die Destillerie und gab ihr danach den Namen Blair Athol. 1882 kaufte Peter Mackanzie die Brennerei.

1932 wurde Blair Athol geschlossen. 1933 kauften Arthur Bell & Sons Ltd. die Brennerei, aber erst 1949 wurde sie renoviert und wieder eröffnet. 1973 wurde die Anzahl der Brennblasen (stills) von zwei auf vier erhöht. 1985 kaufte United Distillers Blair Athol und eröffnete 1987 ein Besucherzentrum.

Es gibt nur eine offizielle Brennereiabfüllung von Blair Athol: den "Blair Athol 12 Jahre". Der Highland Single Malt Whisky reift hauptsächlich in Sherryfässern, was ihm auch die schöne bernsteinfarbene Farbe verleiht. Er kann als stark und voluminös und recht süß beschrieben werden. 

Der Großteil des Whiskys von Blair Athol geht jedoch an die Blend-Industrie. Verschiedene Whiskys werden dann gemischt, in europäischen Eichenfässern gelagert, die dem Whisky dabei seine Würze verleihen.


die Blair Athol Destillery

Natürlich haben wir auch eine Führung mitgemacht, wo uns alles genau erklärt wurde. Interessant fand ich dabei den "spirit safe", das ist ein vom Zoll verplombter, mit Glasscheiben versehener Messingkasten, wo die Destillate des Rohbrandes kontrolliert werden.

Die Herstellung und Destillation des Whiskys wird in diesem Bericht sehr gut erklärt.



Mit Sicherheit wundert ihr euch jetzt über diesen schwarzen Stamm des Vogelbeerbaums. Unser Reiseleiter erklärte uns, dass in der Umgebung einer Brennerei die Lagerhäuser, Dächer und die Bäume meist schwarz sind. Sie sind nicht etwa angestrichen, sondern ein Pilz ist für das Schwarzwerden verantwortlich. Er benötigt zum Wachsen den so genannten "angels' share", das sind die Verdunstungen aus den porösen Whiskyfässern. Da überall die Fenster der Lagerhäuser zum Lüften immer etwas geöffnet sind, wabert ein malziger, alkoholischer Dunst über dem Gelände.


Gerste, Malz und Wasser




Der "spirit safe", das ist ein vom Zoll verplombter, mit Glasscheiben versehener Messingkasten. Man nennt ihn auch schon mal die "Whiskyorgel", wo der Master Distiller die verschiedenen Stadien der Destillation überwacht.



der Allt Dour (Otterbach), der direkt durch die Brennerei fließt



Pro Jahr verdunstet ca. 2% des Whiskys aus den Fässern. Ein 8 Jahre altes Fass enthält nur noch die angezeigte Menge Whisky. Je älter der Whisky, desto weniger ist im Fass enthalten, je dunkler wird seine Farbe und umso teurer wird er.


Der Otter passt gut auf die Fässer auf, die dort reifen. Das untere Fass wurde im Jahr 1968 befüllt.




Zum Abschluss der Führung haben wir natürlich auch den Whisky verkostet. Ich bin sonst kein Freund von Whisky, aber dieser hier hat mir sehr gut geschmeckt. Das machte bestimmt auch die gesamte Atmosphäre. Er schmeckte "rund", samtig, weich und er hatte ein sehr angenehmes Aroma. Natürlich hatte mein Mann für sich und auch für unseren Sohn ein Fläschchen mitgenommen.

Auf Ihr Wohl und die Gesundheit "Slàinte mhath".



Raritäten von Blair Athol


Impressionen aus der Destillery



Impressionen im Shop der Destillery



Hetties' Tearoom ist ein beliebtes Café mitten in Pitlochry. 


McKays Hotel wurde im gleichen viktorianischen Baustil wie fast alle Häuser in Pitlochry errichtet

🏠🏠🏠



2 Kommentare:

  1. Wie witzig. Wir waren dort ebenfalls, aber im August letzten Jahres. Wir fanden die Destillerie etwas kleiner, als die Anderen. Jedoch hat mich die Umgebung mit dem Wasser umgehauen.
    Ein schöner Artikel.

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    1. vielen Dank für dein nettes feedback. Mir hat Blair Athol auch sehr gut gefallen, vor allem auch gerade deshalb, weil die Destillerie nicht so groß war.

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