Dienstag, 5. Mai 2020

Rübstiel oder Stielmus - Leckere Hausmannskost aus dem Rheinland

Kennt jemand von euch Rübstiel, Stielmus oder Strippmus? Ich könnte mir gut vorstellen, dass man außerhalb des Rheinlandes den Rübstiel so gut wie nicht kennt. Rübstiel sind die jungen Blätter und Stiele einer Speiserübe und wie ich finde ein fast schon vergessenes Gericht.

Es ist nahrhaft und enthält sehr wenig Kalorien. Auf 100 g kommen nur rund 22 Kalorien., der Fettgehalt liegt unter 0,5 g. Auch der Natriumgehalt ist gering (33 mg), es enthält außerdem Kalium (196 mg), Kohlenhydrate (2,9 g) und 3,2 g Protein. Außerdem enthält es Vitamine A, C und B6, Kalcium, Eisen und Magnesium. Alles in allem also ein prima Gemüse.

Aber wie schmeckt Rübstiel? Ich finde, er schmeckt einzigartig, ist knackig-frisch, aber auch leicht herb und etwas pfeffrig-scharf. Zusammen mit Kartoffeln, Zwiebeln und etwas Speck gekocht ist es ein leckerer, gesunder Eintopf.

Wer den Rübstiel nun jetzt (oder auch im Herbst) im Laden oder auf dem Markt findet, der sollte sich ein Herz fassen und ihn mit nach Hause nehmen. Vielleicht wird er zu einem eurer Lieblingsgemüse.

Rübstiel gab es in meiner Kindheit zu Hause des öfteren, aber leider findet man das Gemüse nur noch selten in den Läden. Wenn, dann hat man schon eher die Chance es im Rheinland in einem Bauernladen zu finden.

Nun möchte ich euch aber ein Rezept aus meiner Heimatstadt Velbert verraten. Das Rezept hier hat die Offers-Kompeneï verraten, sie ist eine Arbeitsgruppe, die das "Velberter Platt" sehr pflegt. Schon meine Mutter kochte es genau so und auch ich habe an dem Rezept nichts abgeändert. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie man es sonst isst oder essen könnte. Rübstiel schmeckt uns nach diesem alten Rezept super gut und muss bei uns nicht abgeändert werden.


das war wieder sehr lecker

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und so wird er gekocht:
  • 1 kg Rübstiel, gewaschen und in ca. 2cm grobe Stücke geschnitten
  • 1 kg mehlige Kartoffeln, geschält und gewürfelt

  • 50 g durchwachsenen, gewürfelten Speck
  • 2 Zwiebeln, fein gewürfelt
  • etwas Rapsöl

  • ½ l Brühe
  • Pfeffer, 
  • eventuell etwas Salz

Speck und Zwiebeln zusammen mit etwas Öl in einem Topf rösten bis alles hell golden ist. Mit etwas Brühe ablöschen.

Dann den Rübstiel und die Kartoffeln dazu geben und etwas Pfeffer. Soweit Brühe angießen, dass im Topf ca. 2cm hoch die Brühe steht. Nicht zu viel Brühe zugeben, da der Rübstiel recht viel Flüssigkeit zieht.

Deckel auflegen, alles zum Kochen bringen und den Eintopf ca. 30 Min. leise köcheln lassen. Die Kartoffeln sollen weich aber das Gemüse noch leicht knackig sein. Jetzt die entstandene Flüssigkeit abgießen und auffangen. Den Eintopf mit einem Kartoffelstampfer leicht durchgestampfen, dabei nach und nach etwas Kochwasser zugeben, bis eine sämige und nicht zu flüssige Konsistenz entstanden ist. Mit Salz und Pfeffer noch abschmecken.

Wie man sieht hat man nach recht kurzer Zeit ein leckeres Mittagessen auf dem Tisch. Aber der Rübstiel lässt sich auch wunderbar aufwärmen, er schmeckt dann fast  noch besser.

Früher wurde das Gericht gerne mit gekochtem, durchwachsenen Speck und/oder Mettwürsten gegessen. Manch einem schmeckte dazu auch eine Scheibe Schwarzbrot. Wir belassen es nur mit dem gewürfelten Speck im Eintopf.

Ob früher oder später und für alle Fälle:
Guten Appetit oder lotend et önk guet schmaken!


 Rübstiel: vor und nach dem Kochen




Rübstiel sind die jungen Blätter und Stiele einer Speiserübe. Es ist nahrhaft und enthält sehr wenig Kalorien. Auf 100 g kommen nur rund 22 Kalorien., der Fettgehalt liegt unter 0,5 g. Auch der Natriumgehalt ist gering (33 mg), es enthält außerdem Kalium (196 mg), Kohlenhydrate (2,9 g) und 3,2 g Protein. Außerdem enthält es Vitamine A, C und B6, Kalcium, Eisen und Magnesium. Alles in allem also ein prima Gemüse. 
Rübstiel     Foto: Wikipedia *

- öhm . . . .  😉. . .  kleiner Gag am Rande . . . 







2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Katharina,

    oh ja, ich kenne Stielmus sehr gut, gab es ihn früher als ich Kind war bei uns regelmäßig. Meine Oma, die immer bei uns lebte kochte sehr gerne Gemüse durcheinander wie Steckrüben oder eben auch Stielmus. Er wurde bei uns immer mit einem Stück Dicke Rippe oder Bauchfleisch darin gekocht. Ich habe ihn geliebt nur leider kennt den hier am Bodensee und ich denke auch in ganz BW niemand. Gerne hätte ich jetzt so ein Tellerchen davon

    Liebe Grüße und Danke fürs zeigen.

    Deine Burgi

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    1. liebe Burgi, als wir in den 1990ern auf der Alb gewohnt haben, da hab ich Rübstiel auch vermisst. Kannte dort niemand. Leider. Dabei ist das ein wirklich sehr leckeres Gericht. Gärtnerst du nicht auch schon mal? Vielleicht gibt es Rübstiel im Samentütchen irgendwo zu kaufen und du könntest es im Garten aussäen . . .
      Liebe Grüße ans "Schwäbische Meer", herzlichst Katharina

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