Hach, was war das ein leckeres Dessert. Wir hatten Besuch und als Nachtisch hatte ich eine Crème Brûlée auf meine schnelle Art gekocht. Crème Brûlée wird ja klassischerweise im Wasserbad im Backofen gebacken, aber das ist mir zu aufwendig. Meine Variante schmeckt ebenso lecker und geht viel schneller. Außerdem braucht man nicht so viel Strom, weil der Backofen nicht gebraucht wird.
So eine Creme bietet sich immer an, man kann sie sehr gut am Vortag zubereiten und sie wartet dann im Kühlschrank auf ihren Auftritt. Aber auch mal so für zwischendurch ist das ein sehr leckerer Nachtisch.
Dieses Mal habe ich die Creme noch mit Tonka aromatisiert. Das ist mal ein anderer Geschmack als nur mit Vanille und ich bin davon ganz hin und weg. Vor ewigen Zeiten hatte ich schon mal Spritzgebäck mit Tonka verfeinert. Da wurde die Bohne wie Muskat fein abgerieben und zum Mehl gegeben. Aber das fertige Gebäck war gar nicht nach meinem Geschmack. So geriet die Tonka bei uns wieder in Vergessenheit.
Als wir im vergangenen Dezember eine Panna Cottta mit Tonka probierten, war ich hin und weg. Das Dessert mit diesem hinreißenden, feinen Geschmack, der ganz leicht an Waldmeister erinnerte, hat mich so richtig begeistert. Schon da stand für mich fest, meine nächste Crème Brûlée werde ich mit Tonka verfeinern. Gesagt, getan, ich habe es ausprobiert und sie ist so lecker und gut geworden wie erhofft. Unserem Besuch hatte es auch sehr gut geschmeckt, sie kannten den Geschmack von Tonka noch gar nicht. Die Premiere war also vollkommen gelungen.
Wer sich also mal an Tonka versuchen möchte, dem empfehle ich mein Rezept. Vielleicht schmeckt euch das Dessert genauso gut wie uns und ihr schreibt mir mal, wie euch die Creme geschmeckt hat. Ich finde den Geschmack jedenfalls genial.
Crème Brûlée "Tonka" auf meine schnelle Art, ca. 4 Portionen
- 400 ml Vollmilch
- 100 ml Sahne
- 1 Tonka - Bohne
- 1 Päckchen Vanille-Puddingpulver
- 35 g Vanillezucker
- Brauner Zucker
- kleiner Gasbrenner zum Abbrennen
die Milch in einen Kochtopf geben und erhitzen, aber noch nicht zum Kochen bringen. Den Herd ausschalten, den Topf auf der heißen Platte stehen lassen und die Tonka - Bohne in die heiße Milch geben. Gut umrühren. Die Bohne 10 - 15 Minuten in der heißen Milch ziehen lassen. Wer skeptisch ist, der kann zwischendurch die Milch probieren, ob sie schon genug Tonkageschmack angenommen hat. Der Geschmack soll zart nach (wie ich finde) Waldmeister-Vanille-Muskat schmecken.
Dann die Bohne heraus nehmen, gründlich abwaschen und auf einem Küchenkrepp trocknen lassen. *
Dann die Herdplatte wieder anschalten, die Sahne dazu geben und mit einem Schneebesen das Puddingpulver und den Zucker in die heiße Mischung einrühren und alles rührend zum Kochen bringen. Das Pulver muss nicht extra mit Milch angerührt werden, das ist nicht notwendig. Sollten sich wider Erwarten doch ein paar Klümpchen gebildet haben, dann kurz den Zauberstab hinein halten und die Creme pürieren. Wenn alles kocht, den Pudding mindestens eine Minute kochen lassen bis er blubbert und dicklich ist.
Den gekochten Pudding bis zum Rand in ein Crème Brûlée-Förmchen (oder in ein anderes flaches Schälchen mit ca. 120ml Inhalt) geben und sofort mit einem Stück Klarsichtfolie blasenfrei abdecken. Das verhindert die Hautbildung. Mit den verbleibenden Förmchen ebenso verfahren. Die Crème abkühlen lassen und anschließend zum Durchkühlen in den Kühlschrank stellen.
Wenn der Besuch schon am Tisch sitzt und auf den Nachtisch wartet, dann auf jede Crème eine ordentliche Portion braunen Zucker gleichmäßig verstreuen und mit einem Brenner abflämmen bis eine goldenbraune Karamellschicht entsteht.
Sofort servieren und genießen. Und? Liest sich das nicht lecker? Bitte unbedingt probieren, es lohnt sich. . .
* die ganze Tonka - Bohne kann bis zu 10 x wiederverwendet werden. Nach jedem Benutzen sehr gründlich abwaschen, auf einem Küchenkrepp ca. 1 Tag trocknen lassen, ab und an die Bohne wenden. Wenn die Bohne gut getrocknet ist, dann kann sie in einem kleinen Schraubglas bis zum nächsten Einsatz aufbewahrt werden. Ein Zettel mit der Anzahl der bisher verwendeten Einsätze ist hilfreich und man weiß wie oft man sie schon benutzt hat.
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