Letztes Jahr hatte ich seit langer Zeit mal wieder einen Stollen gebacken. Mein Rezept ist aus zwei verschiedenen Teigen (Brandteig und Rührteig). 2007 hatte ich es in mein Rezeptbuch aufgenommen. Woher das Rezept genau kommt kann ich nicht mehr sagen, ich hatte außer des Datums nichts weiter dazu geschrieben. Aber es könnte durchaus von Martina Meuth & Bernd Neuner-Duttenhofer gewesen sein.
Und dieses Rezept ist prima. Meine KitchenAid Küchenmaschine hat wunderbare Arbeit geleistet, sodass ich die Füllung nicht mit der Hand unterkneten musste. Das klappte ruckzuck.
Das Formen der Stollen ist auch nicht schwer, sie sind flott gebacken und das Bestreichen mit Butter und Besieben mit Puderzucker ist auch schnell erledigt. Dann werden die Stollen einzeln fest in Alufolie eingeschlagen und zum Reifen in den kühlen Vorratsraum gelegt.
Dann sollte man noch ein paar Wochen Geduld haben, bis man den Stollen anschneiden kann. Circa vier Wochen können es schon sein. Aber nach zwei Wochen schmeckt er bestimmt auch schon.
Die Fotos der Stollen sind vom letzten Jahr, ob ich dieses Jahr noch einen backen werde, weiß ich noch nicht.
Nun aber zum Rezept.
Links wurde der Stollen schon zum 2. Mal gebuttert und besiebt, rechts fehlt noch die 2. Puderzuckerschicht.
mein Christstollen aus zweierlei Teig (ergibt 2 Stollen)
für die Füllung:
- 125 g Korinthen
- 125 g Rosinen
- 100 g Zitronat, fein gewürfelt
- 100 g Orangeat, fein gewürfelt
- 150 g gehackte Mandeln
- ca. 100 ml Cognac (und/oder Apfelsaft)
alle Zutaten gut mischen und einweichen lassen. Ab und an umrühren. Die Füllung abdecken und einige Stunden oder auch über Nacht gut durchziehen lassen.
für den Brandteig:
- 250 ml Wasser
- 100 g Butter
- 1 Prise Vanillesalz
- 125 g Dinkelmehl 630er, gesiebt
- 3 Eier, Gr. L
- 25 g Zucker
das Wasser mit der Butter zum Kochen bringen, dann das Mehl hineinschütten und mit einem Holzlöffel so lange rühren, bis sich auf dem Topfboden ein weißer Belag bildet.
Den Kloß in die Rührschüssel umfüllen, etwas abkühlen lassen und nach und nach die Eier einzeln mit dem Flachrührer der Küchenmaschine gut in die Masse einarbeiten. Den Zucker ebenso einrühren.
Den Brandteig in eine Schüssel umfüllen.
für den Rührteig:
- 200 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- etwas Vanille aus der Mühle
- 1 Prise Vanillesalz
- 5 Tropfen Buttermandelöl
- 1/2 abgeriebene Zitronenschale
- je 1 große Messerspitze Kardamom, Nelke und Muskatblüte oder
- 3 große Messerspitzen Christstollen-Gewürzmischung
- 1 Ei, Gr. L
- 1 Eigelb
- 450 g Dinkelmehl 630er plus evtl. etwas mehr
- 1 Päckchen Backpulver
desweiteren benötigt man:
- etwas Mehl zum Bestreuen der Arbeitsfläche
-
- ca. 100 g flüssige Butter
- Puderzucker
Die Butter in der Küchenmaschine mit Flachrührer schaumig rühren, den Zucker und das Salz dazu geben und so lange schlagen, bis die Masse hell und dicklich wird.
Die Gewürze, das Ei und das Eigelb unterrühren.
Das Mehl mit dem Backpulver mischen und sieben. Die Hälfte des Mehls nach und nach in die auf kleiner Stufe laufende Maschine zu dem Butter-Zucker-Eigemisch geben. ** und *
** bei Benutzung einer starken Küchenmaschine:
Den Brandteig nun zu dem Rührteig geben, auf kleiner Stufe beide Teige verkneten und nach und nach das restliche Mehl dazu geben. So viel Mehl dazu geben, dass der Teig nicht mehr klebt.
Die eingelegten Rosinen und Co. ebenfalls auf kleinster Stufe in die Maschine geben und kurz unterrühren bis alles gut verteilt ist. Bei Bedarf noch Mehl dazu geben.
* solltet ihr keine so starke Küchenmaschine haben, die schweren Teig kneten kann, dann geht bitte so vor:
Die andere Hälfte Mehl auf die Arbeitsfläche geben und flach verteilen, darauf den Brandteig und den Rührteig geben und alles zusammen mit den Händen verkneten. Dabei so viel Mehl von der Arbeitsfläche einarbeiten, bis der Teig nicht mehr klebt. Dann die eingeweichten Rosinen & Co. (ohne eventuelle Flüssigkeit) unterkneten. Bei Bedarf noch Mehl unterkneten.
Den Backofen auf 220°C Ober-/ Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, den Teig auf die Arbeitsfläche geben, nochmal alles kurz durchkneten. Den Teig halbieren und jeweils einen Stollen in der typischen Stollenform formen und auf das Backblech legen.
Die Stollen mittig in den auf 220°C vorgeheizten Ofen schieben und 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 180°C zurückschalten und die Stollen noch weitere 45 - 50 Minuten backen.
Wenn die Stollen gut gebräunt sind, eine Stäbchenprobe nehmen. Wenn kein Teig mehr anhaftet, das Blech aus dem Ofen nehmen.
Die Butter mit Hilfe eines Silikonpinsels großzügig rundherum auf den warmen Stollen verstreichen und sofort dick mit Puderzucker bestäuben. Den Vorgang direkt wiederholen und die Stollen erneut mit Butter bestreichen und mit Puderzucker besieben.
Die Stollen nun komplett auskühlen lassen und zum Abschluss gut in Alufolie verpacken. Die gut verpackten Stollen an einem kühlen Ort einige Zeit gut durchziehen lassen. Es können ruhig bis zu 4 Wochen sein.
Vor dem Servieren nochmals dick mit Puderzucker besieben.
Die Stollen vor und nach dem Backen.
Nach vier Wochen hatten wir den Stollen angeschnitten. Er schmeckte wunderbar. Er war nicht so süß, nicht zu trocken, er war so wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ich war rundherum zufrieden. Die Arbeit und das Warten hatten sich gelohnt.